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Wintertochter – ein ergreifender Familienfilm

Wintertochter CoverDas Mädchen Kattaka ist 12 Jahre alt und freut sich mit ihren Eltern gemütlich auf das Weihnachtsfest. Doch ein Anruf soll diese Ruhe stören. Kattaka erfährt, dass sie einen anderen Vater hat. Der russische Seemann ist gerade von Bord gegangen und befindet sich mit seinem Schiff in Stettin. Das Mädchen will diese Chance nutzen und ihren echten Vater treffen. Gemeinsam mit ihrem Freund Knäcke und der 75-jährigen Nachbarin macht sie sich auf den Weg und arbeitet dabei ihre Vergangenheit auf.
Daten & Fakten
  • Erscheinungsjahr: 2011
  • Spielzeit: 90
  • Altersfreigabe: FSK 0
  • Genre: Abenteuer, Komödie, Drama
  • IMDB: 6.6 / 10 (138)
  • Metascore: / 100

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Top-Themen: Handlung, Trailer, Videos

Handlung und Hintergrund zu Wintertochter

Kattaka ist 12 Jahre alt und will gemeinsam mit ihrem Vater Daniel und ihrer Mutter Margarete Weihnachten feiern. Ihre Mutter ist hochschwanger und alle freuen sich auf ein ruhiges Fest. Die Familie hat bereits einen Weihnachtsbaum besorgt, den die etwas seltsame 75-jährige Nachbarin selbst gefällt hat und ihn mit ihrem alten Barkas-Kleinbus transportiert. Es ist bereits Heiligabend und während der Bescherung erreicht die Familie ein Anruf. Hier erfährt Kattaka, dass nicht Daniel ihr Vater ist, sondern der russische Seemann Alexej. Von diesen Umständen weiß auch ihr vermeintlicher Vater nichts. Kattaka will mit ihren Eltern nicht darüber reden und macht sich alleine auf den Weg. Sie hat herausgefunden, dass ihr richtiger Vater auf einem Containerschiff in Stettin arbeitet. Sie darf also nicht zu viel Zeit vergeuden. Nachbarin Lene und ihr bester Freund Knäcke, der sich heimlich mit in den Bus geschlichen hat, wollen sie begleiten. Ihre Mutter und auch der Stiefvater willigen dieser Reise zu, da sie sonst ihre Tochter verlieren würden.

Mit dem alten Barkas sind sie in Richtung Stettin unterwegs. Allerdings hat das Schiff bereits den Hafen verlassen, als die drei dort ankommen. Sie beschließen kurzer Hand, dem Schiff zu folgen. Auf der Fahrt verarbeiten sie nicht nur Kattakas Vergangenheit. Auch die alte Lene scheint ein Geheimnis zu haben, das mit einem Schlüssel an einer Halskette zu tun hat. Während des Zweiten Weltkriegs hatte sie Heimat und Eltern verloren. In Danzig erreichen sie letztlich das Schiff und mit der Hilfe eines jungen Polen sieht Kattaka ihren Vater. Sie will ihn aus Angst aber nicht ansprechen. Stattdessen will sie mit Lene auf den alten Bauernhof fahren, aus dem sie stammt. Sie soll den Schlüssel mit der Halskette hier ablegen und mit ihrer Vergangenheit besser abschließen. Zurück in der Stadt Danzig will Kattaka doch ihren Vater mit den Tatsachen konfrontieren. Er bestreitet es, eine Tochter zu haben. Mittlerweile sind auch ihre Eltern an dem Ort eingetroffen. Die beiden Männer verfallen in Streit und bei Margarete setzen langsam die Wehen ein. Noch im Sanitätsraum des Schiffes bringt sie Kattakas Bruder zur Welt.

Das Manuskript zu dem Film hat Michaela Hinnenthal bereits 2002 begonnen zu schreiben. Sie hatte bei einer Ausschreibung ein Stipendium bekommen für die Akademie für Kindermedien in Erfurt. Ihr Dozent Dieter Bongartz unterstütze sie. Ein Stück weit hat das Drehbuch mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun. Ihr Mutter wurde nämlich 1945 aus Masuren vertrieben.

Besetzung

RolleSchauspieler
KattakaNina Monka
LeneUrsula Werner
KnäckeLeon Seidel
WaldekDominik Nowak
MargareteKatharina Marie Schubert
DanielMaxim Mehmet
Waldeks OpaDaniel Olbrychski
DanutaJulia Kaminska
SchwimmtrainerinBerit Karla Menze
Herr KnäckmannMatthias Grundig
Frau KnäckmannElisabeth Wasserscheid

Trailer

Ergreifend und doch mit etwas Witz erzählt: so erscheint der Trailer zum Film Wintertochter. Der etwas ungewöhnliche Roadtrip wird für alle Beteiligten zu einem Grund, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen. Schau dir im Trailer an, wie es der jungen Kattaka mit der etwas ungewöhnlichen Nachricht geht:

Kritik und Zuschauermeinungen

Im Grunde geht es um zwei Menschen, die sich auf die Suche nach ihren Wurzeln begeben. Der Film Wintertochter wurde mehrfach prämiert und von Kritikern und Presse gleichermaßen gelobt. Vorrangig wird beschrieben, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene etwas mit dem Film anfangen können. Es handelt sich um ein bewegendes und doch recht witzig erzähltes Drama. Dabei ist die Handlung fernab von einem pädagogischen Zeigefinger oder der sonst typischen politischen Agenda angelehnt. Als Roadmovie gibt es genügend Zeit für die Charaktere, sich mit ihrem Wesen und ihrer Vergangenheit auseinandersetzen zu können. Das Ganze basiert auf eine sehr moderne Art und Weise mit warmherzigen und charmanten Details. Die Szenen bekommen durch verschiedene Dialoge einen besonderen Witz und auch an Spannung fehlt es nicht. Die Deutsche Film- und Medienbewertung sieht das Drehbuch von Michaela Hinnenthal als klug entwickelt und lobt ausnahmslos die gut besetzten Darsteller.

Das Ende des Films wird als etwas zu süßlich kritisiert. Schließlich trifft Kattaka ihre Eltern wieder und ihre Mutter bekommt noch in der Silvesternacht das Baby. Der Schlusspunkt deutet also auf eine glückliche und heile Familie hin. Dabei besitzt die Protagonistin eigentlich eine neue Identität. Zuschauer beschreiben den Film als sehr berührend, der zwei spannende Geschichten miteinander verbindet. Außerdem ist er recht ruhig erzählt, wobei sich manche Zuschauer noch mehr Emotionen wünschen würden. Als besonders positiv wird jedoch immer wieder hervorgehoben, wie der Regisseur bewegende Zeitgeschichte mit aktuellen Themen aus dem Alltag verknüpft. So scheint jeder der Charaktere im Film sein Päckchen tragen zu müssen.

Auszeichnungen

Der Film Wintertochter ist mehrfach ausgezeichnet worden. So bekam er im Jahr 2011 den Young Generation Award auf dem Fünf Seen Filmfestival. Beim Augsburger Kinderfilmfest hat er eine Empfehlung der Elternjury bekommen. Außerdem wurde das Drehbuch ausgezeichnet vom MDR-Rundfunkrat und der Fachjury zum Festival Goldener Spatz. Beim Internationalen Kinderfilmfestival Chicago hat der Streifen den Preis für den besten Spielfilm abräumen können. Außerdem hat der Deutsche Filmpreis mit einem Award in der Kategorie Bester Kinder- und Jugendfilm reagiert.

Videos: auf dem Schulfilmfestival

Im folgenden Video lädt Drehbuchautorin Michaela Hinnenthal zum Gespräch ein. Der Film wurde auf dem Schulfilmfestival des IFFF 2013 gezeigt und die Schüler und Schülerinnen einer achten klasse aus Köln, konnten ihre Fragen stellen und sich mit der Thematik auseinandersetzen. Es ist interessant zu hören, was Kinder im ähnlichen Alter zum Verhalten der 12-Jährigen zu sagen haben:

Das zweite Video stammt von dem Filmtagen in Augsburg aus dem Jahr 2011. Hier kommen sogar die Hauptdarsteller sowie der Regisseur kurz ins Gespräch mit den Zuschauern.

Trivia / Sonstiges

  • Der Film besitzt einen sehr vielseitigen Soundtrack. Neben typischer Kammermusik kommen polnische Schlager, Countrysongs und elektronische Titel zum Einsatz.
  • Da der Film aber in der Weihnachtszeit spielt, dürfen natürlich klassische Weihnachtstitel nicht fehlen.
  • Für den Schnitt war Thomas Kohler zuständig. Die Kamera führte Michael Bertl.
  • Wintertochter besitzt extra keine Altersbeschränkung, da der Titel auch gut von Kindern angeschaut werden kann. Vorschulkinder oder auch Grundschüler werden ihn nur nicht ganz so gut verstehen können.

Fazit

Der 12-jährigen Kattaka scheint es den Boden unter den Füßen wegzureißen. Sie will mehr über ihre Vergangenheit erfahren und macht sich auf einen witzigen und doch recht ruhigen Roadtrip. Derartige Szenen ist man vom deutschen Kino nicht besonders gewöhnt. Dennoch schaffen es Drehbuch und Regie, das ernste Thema aufzulockern oder etwas Zeitgeschichte mit einfließen zu lassen. Erwachsene und auch Kinder sympathisieren mit den Hauptdarstellern, die in ihrem Wesen auf der Leinwand glänzen. Die Geschichte ist geradlinig und dennoch klug erzählt. Außerdem kann man sich auf ein recht warmherziges Ende freuen.

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